Heute schaue ich mir ein 4er Paket Überwachungskameras an. Es handelt sich dabei um das Paket Victure PC420, welches preislich zwischen 60-100 Euro liegt, je nach Sale. Pro Kamera sind das also 15-25 Euro. Das ist schon ein Kampfpreis und heute schauen wir wo hier die Vor- und Nachteile liegen.
Lieferumfang des VICTURE PC420 Pakets
Der Lieferumfang des Pakets besteht aus:
- Vier Kameras
- Vier Kabeln+Netzteile
- Viermal Dübel+Bohrschablone
- Anleitung in diversen Sprachen, darunter auch Deutsch
Im ersten Video gibt es das Unboxing und mehr:
Info: Es gibt die Kameras auch einzeln und in verschiedenen Paketen zu kaufen. Wenn du einen Adblocker aktiviert hast siehst du die Einblendungen nicht! Wenn du ihn für meine Seite ausschaltest, bin ich dir dankbar.
Setup
Die Kamera wird erstmal mit dem Netzteil an den Strom angeschlossen. Die LED vorne unter dem Objektiv leuchtet jetzt rot. Anschließend installieren und starten wir die App. Denkt bitte daran, dass die Kamera nur 2,4 GHz WLAN unterstützt! Außerdem dürfen Passwörter laut Angabe nicht über 16 Zeichen lang sein und keine Sonderzeichen enthalten. Ein Bindestrich ist für mich ein Sonderzeichen, der ging bei mir aber durch.
Wir müssen uns in der App mit einer Mail registrieren und ein Passwort vergeben. Anschließend wählen wir die drahtlose Verbindung. Wir geben nun das WLAN-Passwort ein, es wird im übrigen das WLAN gewählt mit dem unser Smartphone verbunden ist. Wechseln können wir es aber bei Bedarf.
- Das Smartphone beginnt jetzt wie ein Alienschiff aus einem Hollywoodfilm herumzupiepen. Diese Tonfolge codiert die WLAN-Daten und die Kamera nimmt diese per Mikrofon auf und konfiguriert so die Verbindung.
- Das ist die praktischste Methode die ich bis jetzt gesehen habe. Das Piepen läuft so lange bis die Kamera die Sprachansage "Kamera mit dem Internet verbunden" ausgibt.
- Jetzt benennen wir die Kamera.
- Das Setup ist nun fertig und der Zugriff ist jetzt bereits möglich.
Die Ansage "mit dem Internet verbunden" ertönt im übrigen auch, wenn wir die Kamera vom Strom trennen und wieder einstecken. Die LED vorne an der Kamera leuchtet nun grün. Diese LED lässt sich in der App aber auch deaktivieren. Die App zeige ich euch in einem separaten Video unten noch sehr genau.
Die Kamera
Die Kameras sind aus Kunststoff gefertigt und wirken an sich zu dem Preis solide. Dübel und Bohrschablonen für die Wandmontage liegen hier auch bei. Zudem ist es möglich die Kamera etwa in einem etwas über 90° Winkel zu kippen. Unten in den Bildern seht ihr den Radius. Der Fuß besitzt außerdem einen rutschfesten Gummiring.
Eine Kamera wiegt um die 80 Gramm und das USB-Kabel hat eine Länge von um die 146 cm. Seitlich sehen wir einen SD-Slot für Mikro-SD-Karten mit bis zu 64 GB Speicherkapazität. Die Kamera kann permanent oder nur bei Bewegung auf diese SD-Karte aufnehmen.
Der Lautsprecher klingt gut, auch wieder wie so eine kleine Sprechanlage. Er klingt einen Tick besser als bei der Azarton Kamera z.B. Den Lautsprecher sehen wir auch hinten dort wo die ganzen Löcher sind. Eine Testaufnahme mit dem Mikrofon gibt es im separaten Testvideo unten im Artikel. Auf der Rückseite sehen wir aber auch noch den Werksresetknopf.
Vorne gibt es links und rechts neben dem Objektiv jeweils 4 IR-LEDs die bei Nacht leuchten. Unter dem Objektiv befindet sich eine LED die wir in der App aber auch deaktivieren können. Die LED blinkt grün, wenn die Kamera Video aufzeichnet. Das Mikrofon befindet sich hier clevererweise auch vorne, direkt unter der LED. Über dem Objektiv ist ein Fotowiderstand, den die Kamera benutzt um die Lichtsituation zu beurteilen und wenn nötig in die Nachtsicht zu wechseln.
Die Auflösung beträgt laut Angabe 1080P, allerdings sieht es für mich eher wie 720P upscale(hochskaliert, laut technischen Details ist es aber ein 2 Megapixel Sensor) aus. Schaut euch einfach die Testaufnahmen an, das bringt mehr als wenn ich hier groß etwas zur Bildqualität erzähle!
Die App
Die App für diese Kamera heißt IPC360 und ich habe ein separates Video erstellt, in dem ich ausführlich über die App spreche und alles zeige.
IPC360 App: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.ipc360&hl=de
Erfahrungswerte
- Wenn ich die App lange offen hatte und dann das Handy an- und ausgeschaltet habe, dann ist manchmal die Verbindung abgebrochen. App neu gestartet, Problem gelöst.
- Push-Meldungen brauchen 2-4 Sekunden.
- Ich habe zu Testzwecken die IP der Kamera komplett für den Internetzugriff gesperrt. Der Zugriff war per App und per RTSP aber weiterhin möglich.
- Eine Sirene ist bei Bewegungserkennung möglich, nicht extrem laut aber man hört es.
- Permanente Aufnahme auf SD möglich.
- Aufnahme bei Bewegung möglich.
- Zeitpläne möglich.
- Video Tonmeldung möglich, wenn wir den Stream in der App öffnen. Die Kamera macht dann eine Sprachausgabe und jemand weis das wir zuschauen.
- Es gibt keine Übersicht um mehr als 1 Kamera gleichzeitig zu beobachten.
- Die Verzögerung ist bei mir gering, 1-2 Sekunden. In den Testaufnahmen sieht man dies wenn ich das Handy in die Kamera halte.
Bei den Bewegungsaufnahmen kann es sein, das erstmal 10-15 Sekunden nichts zu sehen ist und dann erst die Bewegung. Manchmal aber auch nicht. Gezieltes Pre-Recording scheint das nicht zu sein.
Testaufnahmen
Testaufnahmen bei Tag und Nacht findet ihr in diesem separaten Video.
Praxiserfahrungswerte
ONVIF können wir in der App aktivieren aber ich konnte die Kameras per ONVIF nicht einbuchen, nicht in iSpy und nicht in der Surveilance-Station. Per RTSP-Stream geht es aber! Passwort und IP werden in der App festgelegt. Das aktivieren der ONVIF Funktion deaktiviert die "Verschlüsselung" der Videos. Verschlüsselung heißt hier, lediglich, dass wir die Videos nur mit der App öffnen können.
Beispiel für den RTSP-Stream: rtsp://user:passwort@192.168.1.168:554/
- Die Fehlalarmquote ist relativ hoch, da es sich um reinen Bildvergleich handelt.
- Nachtsicht/IR ist manchmal überbelichtet, siehe Testvideos.
- Keine Privacy-Zone möglich (ausschwärzen).
- Keine wirkliche Doku der App.
- Loop-Record möglich.
Es gibt einen Hinweis auf eine PC-Software. Ich habe den Hersteller kontaktiert, Antwort kam bis heute aber keine. An sich aber auch egal, da wir den RTSP-Stream nutzen können.
Ich habe die Kamera per RTSP in ein Synology NAS eingebucht. Ton und Bild sind verfügbar. Oben im Bild ist es die rechte Kamera. Die Verwaltung von mehreren Kameras und Alarmen ist hier deutlich angenehmer. Nachteil ist jedoch, dass Gegensprechen nur über die App funktioniert. Wir können den Internetzugang der Kameras allerdings komplett blockieren, wenn wir sie im NAS nutzen.
Technische Daten
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Victure PC420 im Test - Sehr preiswertes 4er Überwachungskameraset |
Preis 50 - 100 EUR |
HerstellerVicture |
Modellname PC420 |
Alarmfunktionen Alarmton, Videoaufnahme, Video auf SD, Push/Smartphone/App |
Auflösungen 1920 x 1080(Full HD) |
Bewegungserkennung Ja |
Brennweite - |
Cloud Ja |
DDNS Nein |
Einsatzort Innen |
IR Cut Filter Ja |
LAN Anschluss Nein |
Lautsprecher Ja |
Mikrofon Ja |
Mobil Zugriff Ja |
Modellname PC420 |
Nachtsicht(LED)8 IR LEDs |
SD Karten Ja |
Sichtwinkel 120 ° |
Verschlüsselung WPA, WPA2 |
Wetterfest Nein |
WLAN Modus 802.11 b, 802.11 g, 802.11 n |
Zoom- |
- CPU: T21
- Sensor: F23
- Brennweite 3,6 mm
- 2 Megapixel
- IR: 850nm 10 Stück
- Video: H.264
- Leistung max. 7 Watt
Mein Fazit
Das Victure PC420 Kameraset ist schon extrem günstig und war im Sale sogar für 60€ zu haben. Pro Kamera also 15 Euro, was schon ein Kampfpreis ist. Wie bei allen dieser günstigen Modelle gibt es einige Vorteile und aber auch Nachteile. Erwartet hier bitte keine Wunder und lest den gesamten Test. Die Alarmverwaltung in der App hat mir nicht ganz so gut gefallen, siehe Video. Es gibt viele Fehlalarme, was beim Bildvergleich auch recht normal ist. Dadurch ist die Alarmverwaltung eher müsig. Der Rest war solide.
Wer eine günstige Kamera sucht, die er per RTSP, z.B. mit einen NVR nutzen will, dann ist das ein Anwendungsfall, vorausgesetzt euch reicht die Videoqualität aus, dazu gibt es ja die Testaufnahmen. Die App ist auf Deutsch verfügbar und übersichtlich. Wir können die Kameras dazu nach dem Einrichten auch komplett im Router blockieren und sie nur lokal nutzen. Das ist dann eine preisliche Lösung die kaum zu unterbieten ist. Wer die Gegensprechen Funktion allerdings nutzen will, der muss die App einsetzen, denn ONVIF an sich konnte ich nicht zum laufen bekommen.
Privacy-Zones oder andere Spezialfunktionen gibt es in der App auch nicht. Wer viel Wert auf die App legt und das auch so einsetzen will, der sollte eventuell etwas mehr ausgeben und eine solidere Lösung mit besserer App bevorzugen. Es ist immer noch eine preiswerte Kam aus, wer hätte es gedacht, Fernost. Die haben allesamt gewisse Vor- und Nachteile.
Siehe dazu auch folgende Artikel: Preiswerte Überwachungskamera?
Das war ein weiterer ausführlicher Überwachungskameratest von mir für dich und ich hoffe er wird dir weiterhelfen.
Günstigster Preis
Über den Autor

Marco Kleine-Albers testet seit Jahren Überwachungskameras und schreibt die Ratgeber auf dieser Seite.
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