Überwachungskameras im Winter - Frost, Schnee und Minusgrade

Überwachungskameras, die für den Einsatz im Freien konzipiert sind, besitzen eine maximale und minimal Betriebstemperatur.

Hier einige Beispiele für Temperaturbereiche:

• INSTAR 9408 2K+: –5 °C bis 55 °C / –20 °C bis 55 °C, mit zusätzlicher Heizung.
• Reolink Duo 2: –10 °C bis +55 °C
• Reolink Keen Ranger PT: -10 bis 55° C
• EZVIZ CB8 2K: –20 °C bis 50 °C

Diese Werte sind realistisch, und es ist wichtig zu beachten, dass nicht nur extreme Minusgrade ein Problem darstellen können, wie wir gleich sehen werden. Für INSTAR-Kameras gibt es separate Heizungen zu kaufen, welche in die Kamera eingebaut werden müssen.

Die INSTAR 9408 2K+ kann mit diesem Heizungsmodul bei bis zu –25 Grad betrieben werden. Zudem schaltet sich die Heizung erst bei 0° ein und bei über 10° ab. Es gibt auch Modelle mit bereits verbauter Heizung. Bei bezahlbaren Kameras für den Privatbereich ist das allerdings sehr selten.

Niedrige Temperatur und die Probleme

Es ist natürlich entscheidend, wo die Temperatur gemessen wird. Wenn die Temperatur mitten auf der Terrasse bei –10 Grad liegt, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass es die Temperatur direkt an der geschützten Hauswand auch -10° beträgt. Miss die Temperatur also immer an der Stelle, wo die Kamera montiert ist. 

Erfahrungswerte aus der Praxis

Ich habe bei meinen Eltern vor Jahren eine Foscam FI9900P installiert, welche laut Angabe bis -10° zugelassen ist. Wie auf dem Bild zu sehen ist, wurde die Überwachungskamera nahe am Haus in der rechten oberen Ecke montiert. Bisher hatte ich bei Minusgraden keinerlei Betriebsprobleme mit dieser Kamera. Der Standort der Kamera ist in Freiburg im Breisgau, falls jemand die Temperaturen der letzten Jahre überprüfen möchte.

Motorsteuerung und PTZ – Kalt, Steuerung nicht mehr möglich?

Wenn eine Überwachungskamera über eine Motorsteuerung (PTZ) verfügt, dann solltest du bei sehr niedrigen Temperaturen eventuell darauf verzichten, den Motor zu nutzen. Es ist nämlich möglich, dass das Gehäuse vereist und der Motor dann bei Bewegung überlastet wird, weil er die Kamera nicht bewegen kann. Ich kann hier keine Pauschalaussage treffen, da es auch davon abhängig ist, wo die Kamera montiert wird.

Ich empfehle, die Kamera bei Frost einfach einmal zu überprüfen. Ist die Rotationsachse vereist? Wenn nicht, bewegt sich die Kamera noch, wenn der Motor kurzzeitig betätigt wird?

Dem kann man natürlich vorbeugen, indem die Überwachungskamera richtig montiert wird. Zusätzlich sind witterungsgeschützte Montageorte am Haus optimal. Diese Standorte sind generell zu empfehlen, da sie verhindern, dass Schnee, Blätter oder Regen auf das Objektiv fallen und das Bild verdecken können.