Im ersten Teil habe ich den Synology NVR1218 genau unter die Lupe genommen, im zweiten Teil dann den Disk-Station-Manager und heute kommen wir zum interessantesten Teil, der Synology Surveillance-Station.
Alle vier Artikel der Serie
- Teil1: Synology NVR1218 Unboxing, Test, Montage
- Teil 2: Disk Station Manager im Überblick
- Teil 4: Synology DS App
Synology betreibt eine Kompabilitätsliste für unterstützte Überwachungskameras: https://www.synology.com/de-de/compatibility/camera
Info & Video
Ich kann hier nicht jede Funktion detailliert erfassen. Im Video zeige ich aber alles genau. Die beiden Kameras die ich hier verwenden werde sind:
Die Modelle von INSTAR sind sehr zuverlässig (deutsche Firma) und die ONVIF und RTSP-Integration hat bei mir bisher immer sehr gut funktioniert. Die Dokumentation ist auch sehr gut.
Kapitel
- 02:38 IP-Kamera Konfiguration
- 16:06 Bewegungserkennung Konfiguration
- 20:37 Live-Ansicht und Einstellungen
- 28:51 Chronik(Alarmverwaltung)
- 33:20 Aufnahme-Verwaltung
- 34:33 Anwendungszentrum
- 35:57 Schnappschüsse
- 36:29 Protokoll
- 36:50 Audiomuster
- 37:08 Clientverwaltung
- 37:28 Geofencing/Home-Mode
- 39:37 Aktionen
- 42:27 Benachrichtigungen
- 47:09 Benutzerverwaltung
- 47:22 System
Info: Wenn ihr das Video auf Youtube ladet sind die Kapitel anklickbar.
Die Synology Surveillance-Station
Die Surveillance-Station ist ein Paket für den Disk-Station-Manager und kann auch auf Synology NAS-Modellen, welche eine entsprechende Hardwareleistung besitzen installiert werden. Aber Achtung, die normale NAS-Modelle haben, im Gegensatz zu den NVR-Modellen, keinen HDMI-Anschluss für einen Monitor. D.h. es muss ein PC zur Verfügung stehen.
Im Bild oben sehen wir die Oberfläche der Surveillance-Station. Die wichtigsten Shortcuts befinden sich bereits auf dem Desktop:
- Live-Ansicht: Live Ansicht der Kameras.
- Chronik: Verwaltung der Aufnahmen/Alarmaufnahmen.
- IP-Kamera. Kameras hinzufügen, einrichten, ändern.
- Aufnahme: Aufnahmenliste verwalten.
- Anwendungszentrum: Paketen installieren.
- Die Hilfe
Wichtige Funktionen
Ich habe einmal die wichtigsten Funktionen für Überwachungskameras zusammengefasst. Alle Funktionen kann ich hier nicht aufzählen, da dies den Rahmen des Artikels sprengen würde. Im Video selbst zeige ich aber so gut wie jede Funktion zumindest einmal kurz.
Bewegungserkennung
Die Bewegungserkennung kann auf Empfindlichkeit und mit einem Schnellwert konfiguriert werden. Außerdem können kurze Bewegungen ignoriert werden. Das ist z.B. nützlich damit schnell vorbeifliegende Vögel keinen Alarm auslösen.
Schnellwert: Größere Werte lösen die Bewegungserkennung für größere Bewegungen aus. Kleinere Werte lösen die Bewegungserkennung schneller aus.
Empfindlichkeit: Größere Werte lösen die Bewegungserkennung schneller aus. Dies ist ein Faktor zur Bestimmung, wie groß der Unterschied zwischen einer Reihe von Bildern sein muss, um die Bewegungserkennung auszulösen.
Es kann pro Kamera auch der Bewegungserkennungsbereich festgelegt werden. Dabei wählen wir Bereiche aus in denen die Kamera auf Bewegung reagieren soll. Das ist insbesondere sehr nützlich wenn wir z.B. ein Fenster im Videobereich haben an dem im Außenbereich Personen vorbeilaufen und Autos vorbeifahren, diese aber keinen Alarm auslösen sollen.
Zusatzwissen: Fehlalarme bei Überwachungskameras oder WLAN-Kameras vermeiden
Für die Bewegungserkennungsaufnahmen gibt es auch eine Oberfläche(Chronik). Dabei gibt es eine Leiste, links vom Videobild, in der Bewegungserkennungen blau markiert sind. Wir sehen so also genau wann und wo es ein Ereignis gab. Da die Aufnahmen aber durchgängig sind können wir auch jeden anderen Zeitpunkt betrachten!
Es ist auch möglich einige Bildparameter zu verändern, so wie wir es von vielen Überwachungskameras kennen:
- Helligkeit
- Kontrast
- Sättigung
- Schärfe
Benachrichtigungen
Es ist möglich sich Benachrichtigungen per Mail zusenden zu lassen. Beispielsweise wenn eine Kamera die Verbindung verliert oder wenn ein Bewegungsalarm erkannt wird. An die Mail können Screenshots angehängt werden. Es ist auch möglich sich per App Push Nachrichten bei Bewegungsalarm zu schicken. Zu dieser App wird es aber noch einen weiteren Artikel samt Video geben.
Geofencing
Es ist möglich sogenanntes Geofencing zu nutzen und den Alarm abzuschalten, wenn sich das eigene Smartphone im Haus/WLAN befindet. Es gibt auch noch einen separaten, manuellen, Schalter in dem "Widget". Widget ist dieser Block oben rechts im Bild mit den ganzen Infos.
Live-Video Oberfläche
Die Live-Video Oberfläche ist übersichtlich und über diese können alle Kameras betrachtet werden. Das Layout kann außerdem konfiguriert werden. Anzahl der Kameras und Aufbau. Außerdem sind E-Maps möglich. Das ist eine Karte auf der die Kameras positioniert werden können, siehe Bild. Die Kameras auf der Karte sind anklickbar und dann wird das Bild geladen.
Bei PTZ(Motor) fähigen Kameras die ONVIF fähig sind, erfolgt die Steuerung des Motors über das runde Element links oben in der Ecke(Kreis mit Pfeilen). Die weiteren Funktionen zeige ich im Video ab Minute 20:37
Speicherdauer und Loop-Recording
Die Speicherdauer kann festgelegt werden. Außerdem werden alte Aufnahmen auf Wunsch gelöscht um Platz für neue zu schaffen. Das sind auch die optimalen Einstellungen, wie ich sie vornehmen würde. Wie lange und wie viele Aufnahmen ihr speichern könnt hängt von der Anzahl der Kameras, deren Videogröße und den Festplatten ab, die ihr im NAS verbaut. Es gibt aber auch hier eine Berechnungshilfe.
Weitere Infos: Überwachungskamera, mobiler Zugriff Datenvolumen
Zusatzartikel Wissen: Mobilbetrieb - Datenvolumen/Datenvebrauch einer Überwachungskamera reduzieren
Zusammenfassung wichtiger Funktionen
- Benachrichtigungen per Mail, SMS, App
- Aktionen
- Zeitpläne
- Bewegungserkennung/Bewegungserkennungsbereiche
- RTSP/ONVIF (ermöglicht diverse Einstellungen wie I/O wenn die Kamera das per ONVIF korrekt implementiert hat)
- RTSP Stream Freigabe
- Benutzerverwaltung
- Aufnahmen schützen (vor der Löschung durch das Loop-Recording)
- Schnappschüsse
- Loop-Recording
- Oberfläche für die Alarmverwaltung
- E-Maps (Karte mit Kameras)
- Live-Stream Oberfläche
- Motorsteuerung(PTZ) wenn die Kamera dies per ONVIF unterstützt.
Da der Zugriff von Außen optional möglich ist, haben wir somit auch einen Cloud-Speicher(zu hause) ohne monatliche Zusatzkosten. Ich habe mir schon einige Überwachungskameras mit Cloud-Abos angeschaut und bei den meisten wird das auf dauer ziemlich teuer und vor allem sind es meist Abo-Modelle. Also positive Ausnahme sei hier die Instar-Cloud genannt die auch ohne Abo funktioniert: Die INSTAR Cloud im Test - Online NVR für INSTAR Überwachungskameras
Wenn es gegengerechnet wird, so rentiert sich so ein NVR relativ schnell, vor allem weil wir ihn zusätzlich auch noch als Backupspeicher oder kleines NAS nutzen können. Allerdings müssen wir auch Zeit für das lernen des Systems und die Konfiguration investieren. Lohnt sich aber. Zudem lässt sich alles zentral verwalten, auch wenn ihr Modelle verschiedener Kamerahersteller besitzt.
Fazit
Die Surveillance-Station kann weit mehr als viele Überwachungskameras über die Herstellersoftware ermöglichen. Alleine für die Speicherung und die Bewegungserkennung ist sie schon sehr praktisch. Kameras einbuchen, Synology NVR/DS in den Keller stellen und fertig. Die Verwaltung der Bewegungsaufnahmen ist auch sehr gut gelungen. Die Dokumentation des Systems ist sehr gut und lobenswert.
Ich habe mir schon einige andere Programme wie Zoneminder oder Blue Iris angeschaut. Zoneminder kann man auch auf einem Raspberry PI laufen lassen aber die Einrichtung ist nur für Linux-Profis geeignet. Blue Iris benötigt dagegen einen PC und ist komplett auf Englisch und auch für Profis gedacht. Deshalb würde ich so einen NVR als eine der "einfachsten" Lösungen für den Heimanwender bezeichnen. Wenn ihr also mehrere Überwachungskameras habt und die Aufnahmen permanent und zentral speichern möchtet, dann ist so ein NVR, z.B den NVR1218, eine machbare Lösung. Außerdem ist die Verwaltung übersichtlich und das System kann sich auch automatisch selbst aktualisieren.
Außerdem gibt es die Surveillance-Station Software auch für viele NAS-Modelle von Synology. Die Homepage von Synology listet außerdem die Details zu allen Modellen sehr gut auf, da lässt sich alles gut nachlesen, falls z.B. etwas auf der Amazon-Seite unklar sein sollte.
Das wars aber noch nicht von meine Serie, denn sie geht weiter in Teil 4, welcher in den nächsten Wochen folgen wird.