In diesem Testbericht schaue ich mir die erste Netzwerkkamera (hat kein WLAN) an. In Zukunft werden nämlich auch Netzwerkkameras und IP-Kameras auf der Seite getestet werden. Da ich bereits zwei Instar Modelle besitze, mit denen ich sehr zufrieden bin, habe ich mir direkt einmal ein weiteres Modell von Instar genau angeschaut.
Lieferumfang
Im Lieferumfang der Instar 6012HD befindet sich alles, was wir für den Anschluss und die Montage benötigen.
- Netzwerkkamera 6012HD
- Netzteil
- Halterung
- Netzwerkkabel
- Schrauben und Dübel
- Anleitung und Kurzanleitung (Deutsch & Englisch)
- CD
- Speicherkarte 4GB
Hier direkt das Video vom Unboxing und der Vorstellung der Kamera:
Die Kamera
Die Kamera ist aus solidem Kunststoff gefertigt und macht einen guten Eindruck auf mich. Um das Objektiv befinden sich 10 IR Leds, welche Nachtsicht mit bis zu 12 Meter ermöglichen (8-12 Meter laut Herstellerangaben). In der Mitte über dem Objektiv befindet sich der Helligkeitssensor, welcher es der Kamera ermöglicht, dass IR Licht nur dann einzuschalten, wenn es auch benötigt wird.
Die Betriebstemperatur liegt bei -5° bis 55° Celsius und der maximale Stromverbrauch beträgt 8.0 Watt. Die Kamera wiegt etwa 350 Gramm und ist ca. 12,4 cm hoch. Der Sockel ist etwa 11 cm breit und tief. Die Instar 6012HD hat außerdem ein integriertes Mikrofon und einen Lautsprecher (zwei-wege Audio). An der linken Seite befindet sich ein Speicherkartenslot, welcher SD-Karten bis zu 32 GB aufnehmen kann.
Auf der Rückseite der Netzwerkkamera gibt es folgenden Anschlüsse:
- Stromanschluss
- Resetknopf
- LAN-Anschluss
- Audio-In für den Anschluss eines externen Mikrofons
- Audio-Out für den Anschluss eines externen Lautsprechers
- Alarm Out/In. Hier kann ein externes Gerät, wie eine Alarmanlage angeschlossen werden.
Alarm I/O
Der grüne Anschluss, Alarm I/O ist dazu gedacht externe Geräte anzuschließen, welche dann auf einen Alarm der Netzwerkkamera reagieren können. Das Relais kann ebenso über die Weboberfläche geöffnet und geschlossen werden. Im Video zur "Weboberfläche" seht ihr die zusätzlichen Einstellungen für den Alarm I/O ab Minute 29:30.
Installation
Wichtige INFO zu PoE
Die IN 6012HD gibt es mit PoE und ohne. PoE steht für "Power over Ethernet" was bedeutet, dass die Kamera den Strom über das Netzwerkkabel beziehen kann und dann kein Netzteil benötigt wird. Allerdings gibt es bei PoE ein paar Dinge zu beachten. Der erste Gedanke der vielen Anwendern kommt ist nämlich, dass man die PoE-Kamera einfach an den Router anschließen kann und dann läuft alles. Dem ist nicht so!
Zuersteinmal wird für PoE ein achtadriges Netzwerkkabel benötigt (liegt hier im Lieferumfang bei). Zudem muss das Gerät, meist ein Router, an welches die Kamera angeschlossen wird, auch genug Strom auf den Netzwerkport liefern. Bei meiner Fritzbox ist das beispielsweise nicht so und die kann auch kein PoE.
Was, wenn mein Router kein PoE kann?
Wenn der Router kein PoE kann gibt es sogenannte PoE-Injektoren. Im Bild sehen wir einen solchen Injektor. Ein solcher Injektor hat zwei Netzwerkanschlüsse und einen Anschluss für ein Netzteil.
Kommen wir zu einem Beispiel, wie der Injektor angeschlossen wird. Ein kurzes Kabel kommt aus dem Router und wird in den Injektor gesteckt. An den anderen Ausgang des Injektors wird dann die PoE-Kamera angeschlossen. Dann wird der Injektor noch mit dem Netzteil an den Strom angeschlossen und dann haben wir genug Strom für die PoE-Kamera auf dem Netzwerkkabel.
Wie wir sehen, bringt der Injektor also Strom auf unser achtadriges Netzwerkkabel.
Firmware Update
Wie bei jeder WLAN oder Netzwerkkamera empfehle ich auch zuerst zu prüfen ob es eine aktuelle Firmware für die Kamera gibt. Bei der IN6012 gab es eine sehr aktuelle Firmware die ich auch direkt installiert habe. Ich zeige euch all dies mehr im Video über die Weboberfläche, welches unten noch folgt. Als ich das Update durchgeführt habe, war die aktuelle Firmware gerade einmal ein paar Tage alt.
Die Weboberfläche & Funktionen
Ich habe ein ca. 45 minütiges Video über die Weboberfläche erstellt, welches alle Funktionen und Features zeigt. Das Video ist wirklich sehr lange aber das war leider nötig um alles genau zu zeigen.
Wichtige Features, welche auch im Video zu sehen sind:
- Bewegungsalarm
- PTZ: Steuerung der Netzwerkkamera über das Webinterface
- Lautsprecher/Mikrofon
- Alarm mit Video auf SD-Karte/FTP
- Alarm mit Bildern per Mail/FTP/SD-Karte
- IR-Cut Filter
- Nachtsicht mit IR-LEDs
- Zeitpläne für Alarm/IR Licht
- App mit Push-Dienst
- Audio-Alarm (Reaktion auf Geräusche)
Dies sind meiner Meinung nach die wichtigsten Features. Im Video zeige ich allerdings alles ganz genau.
Instar-Cloud
Instar bietet einen Cloud-Service an, welcher in der Weboberfläche integriert ist. Dieser Cloud-Service ist allerdings nicht kostenlos (Server kosten eben Geld) und ist ab 29€ für 10 GB, Jahresbeitrag erhältlich.
PTZ
Die Kamera hat einen Motor und kann über das Webinterface oder per App gesteuert werden. Ihr Blickwinkel liegt bei ca. 45° und sie kann um bis zu 350 Grad gedreht werden. Der Neigungswinkel liegt bei etwa 100°.
Montage
Im Lieferumfang sind zwei Dübel, zwei Schrauben und die Halterung enthalten. Die Halterung ist zwar aus Kunststoff, aber bei mir hält sie seit langem sehr gut. Ich habe nämlich bereits eine Instar 6014HD montiert, welche über die gleiche Halterung verfügt.
Die Schraube der Halterung wird einfach in das Gewinde (DIN4503 / ISO1222) auf der Unterseite der Netzwerkkamera geschraubt um die Kamera zu befestigen.
Die App und mobiler Zugriff per Tablet/Smartphone
Die INSTAR App ist wirklich übersichtlich und benutzerfreundlich gestaltet. Ich finde alles wirklich simpel gemacht, die App ist auf Deutsch verfügbar und eine gute Hilfe gibt es auch. Im Video "Vorstellung und Unboxing Teil 1" zeige ich euch die App ab Minute 6:03. Dort könnt ihr euch selbst ein Bild von der App machen.
Es gibt außerdem eine App für das iPad, iPhone, Blackberry, Windows Phone, Kindle ...
Technische Daten
INSTAR IN 6012HD (PoE) - Netzwerkkamera im Test |
Preis 100 - 200 EUR |
Hersteller INSTAR |
Modellname IN-6012HD |
Alarmfunktionen Bild per Email, Bild auf FTP, HTTP Alarm, Alarmton, Videoaufnahme, Video auf SD, Video auf Lokalen PC, Bild auf SD, Fotoserie, Bild auf lokalen PC, Alarminfo per E-Mail, Push/Smartphone/App |
Auflösungen 1280 x 720 (720p) |
Bewegungserkennung Ja |
Brennweite 8 mm |
Cloud Ja |
DDNS Ja |
Einsatzort Innen |
IR Cut Filter Ja |
LAN Anschluss Ja |
Lautsprecher Ja |
Mikrofon Ja |
Mobil Zugriff Ja |
Modellname IN-6012HD |
Nachtsicht(LED) 10 LEDs |
SD Karten Ja |
Sichtwinkel 45 ° |
Wetterfest Nein |
WLAN Modus kein WLAN |
Zoom Nein |
Linux, Mac und Windows
Die Netzwerkkamera 6012HD verfügt über drei Plugins zur Videodarstellung im Browser:
- Flash
- ActiveX
- Quicktime
Es kann außerdem zwischen MJPEG und H.264 gewählt werden. Besonders interessant ist hier, dass die Kamera auch unter Linux/Mac mit Flash/MJPEG betrieben werden kann. Alternativ geht auch nur MJPEG ohne Flash, allerdings gibt es dann keinen Ton im Browser. Meine Foscam FI9900P kann dies beispielsweise nicht und ich kann nur über den Internet Explorer auf die Weboberfläche darauf zugreifen.
Testaufnahmen
Hier das Video mit den Testaufnahmen bei Tag und Nacht.
Fazit
Die 6012HD ist mit ca. 150€ zwar nicht gerade günstig, allerdings gibt es bei INSTAR einen wirklich guten Support, Dokumentationen und Anleitungen auf Deutsch. Dies zahlt sich vor allem für Personen aus die kein Englisch können. Bei günstigeren Modellen ist es nämlich oft so, dass alles auf Englisch ist. Die Weboberfläche hat sehr viele Funktionen und auch eine kostenlose DDNS von Instar ist integriert. Auch die App für die Kamera ist kostenlos!
Die Weboberfläche und die App sind jeweils gut und übersichtlich strukturiert, auf deutsch verfügbar und benutzerfreundlich. Meiner Meinung nach hat INSTAR mit den besten Support & Dokumentation am Markt. Was mir bei INSTAR auch aufgefallen ist, sind die Updates die immer recht aktuell sind. Großes Lob an Instar dafür. Wenn ihr beispielsweise im ALDI eine Überwachungskamera für 40 Euro kauft, dann erwartet beispielsweise keine regelmäßigen Updates, was dann wieder ein Sicherheitsrisiko darstellt. Für mich eine wirklich gute Kamera von einer Firma mit Sitz in Deutschland.